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Fettleber heilen: Diese Lebensmittel können den Fettgehalt der Leber senken


Neue Studie zur Fettleber
Diese Lebensmittel können den Fettgehalt der Leber senken


Aktualisiert am 11.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Die Leber ist ein Organ, das sich sehr gut regenerieren kann. Bei dauerhafter Belastung gerät sie jedoch an ihre Grenzen. Dann drohen schwere Krankheiten.Vergrößern des Bildes
Leber: Durch einen zu hohen Fettgehalt ist ihre Funktion beeinträchtigt. (Quelle: Rasi Bhadramani / Getty Images)

Die Fettleber ist eine weitverbreitete Erkrankung. Unbehandelt kann sie schwere Folgen haben. Nun wurde im Rahmen einer Studie ein neuer Therapieansatz entdeckt.

Die Leber ist ein enorm wichtiges Organ. Sie wandelt Nährstoffe aus der Nahrung um, speichert sie und gibt sie bei Bedarf an die Zellen ab. Aber genau diese Fähigkeit kann bei dem heutigen Überangebot an Fett, Zucker und Kalorien schnell zu einem Problem werden.

Der Grund: Speichert die Leber zu viel Energie in Form von Fett in der Leber, kann es zu einer sogenannten nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) kommen. Dabei wird übermäßig viel Fett in das Gewebe eingelagert, wodurch die Leber nicht mehr richtig funktioniert. Weltweit leiden etwa 30 Prozent der Bevölkerung unter einer nicht-alkoholischen Fettleber.

Wie entsteht eine nicht-alkoholische Fettleber?

Eine nicht-alkoholische Fettleber entwickelt sich in der Regel also schleichend als Konsequenz einer jahrelangen ungesunden Lebensweise. Neben einer fett- und zuckerreichen Kost spielen auch Bewegungsmangel, bestimmte Medikamente sowie ein Übermaß an Alkohol eine Rolle.

Ist übermäßiger Alkoholkonsum jedoch die Hauptursache für die Fettleber, sprechen Mediziner von einer alkoholischen Fettleber. Auch bestimmte Stoffwechselstörungen und andere Erkrankungen können dazu führen, dass die Leber stark verfettet. Mehr Informationen zu den verschiedenen Ursachen einer Fettleber finden Sie hier.

Bleibt eine Fettleber unentdeckt, kann das schwere Folgen haben. Zunächst kann sich das Lebergewebe entzünden und teilweise absterben. Im späteren Verlauf drohen schlimmstenfalls eine Leberzirrhose und/oder Leberkrebs.

Wissenschaft vermutet Darmflora als Einflussfaktor

Das Problem ist: Eine effektive Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber gibt es derzeit nicht. Bestes Gegenmittel ist nach heutiger Einschätzung eine gesündere Ernährung mit weniger Zucker und Fett sowie die allgemeine Reduktion des Körperfetts.

Allerdings wird seit einigen Jahren vermutet, dass neben einer zu zucker- und fettreichen Ernährung auch eine Störung des Mikrobioms im Darm an der Entstehung einer Fettleber beteiligt ist. Dieses Ungleichgewicht in der Darmflora könnte dabei ebenfalls von einer ungesunden Ernährung herrühren – zum Beispiel einem Mangel an Ballaststoffen.

Forschende aus China, Deutschland und Finnland haben daher erstmals in einer größeren randomisierten Studie untersucht, ob die Einnahme von resistenter Stärke, einem bestimmten Ballaststoff, beim Menschen die Leber entfetten kann. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift Cell Metabolism.

Resistente Stärke senkt Fettgehalt der Leber effektiv

Das Ergebnis: Die tägliche Einnahme von resistenter Stärke hat bei Patienten mit einer nicht-alkoholischen Fettleber die Fettablagerungen (genauer die Triglyzeride) in der Leber innerhalb von vier Monaten um knapp die Hälfte gesenkt: von etwa 25 Prozent auf 13 Prozent. In der Kontrollgruppe ist der Fettgehalt lediglich von 24 auf 21 Prozent gesunken. Auch die Leberenzyme ALT und AST besserten sich. Was diese Leberwerte bedeuten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Info: Ablauf der Studie

An der Studie nahmen in Shanghai 200 NAFLD-Patienten im durchschnittlichen Alter von 39,1 Jahren teil. Vor Beginn der Studie wurde bei den Probanden der Fettanteil der Leber mittels einer Magnetresonanztomografie gemessen. Dieser lag bei einem Durchschnittswert von 24,12 Prozent.

Anschließend wurden die Probanden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen geteilt: Die eine Gruppe erhielt jeden Tag ein resistentes Stärkepulver aus Mais, während die andere Hälfte eine kalorienangepasste, nicht-resistente Maisstärke erhielt. Beide Gruppen nahmen zweimal täglich 20 Gramm dieser Stärke gemischt mit 300 ml Wasser vor einer Mahlzeit zu sich. Der Versuch dauerte vier Monate.

Die Forschenden führen dies auf eine veränderte Darmflora zurück. Um diese Vermutung zu untermauern, führten sie eine Reihe von tierexperimentellen Studien durch. Auch bei Mäusen kann resistente Stärke den Fettgehalt der Leber reduzieren. Gleichzeitig hatte sich die Darmflora verändert. So verringerte sich etwa der Gehalt an Bacteroides stercoris, einer Bakterienart, die bestimmte Stoffe im Darm produziert, welche wiederum den Fettstoffwechsel in der Leber beeinflussen können. Andersherum stieg der Fettgehalt in der Leber der Mäuse, wenn die Wissenschaftler sie mit lebenden Bacteroides stercoris fütterten.

Diese Lebensmittel enthalten resistente Stärke

Resistente Stärke ist ein Sammelbegriff für alle Kohlenhydrate, die von den menschlichen Verdauungsenzymen nicht abgebaut werden können. Auf diese Weise gelangen sie als Ballaststoffe unverdaut in den Darm und dienen dort den nützlichen Darmbakterien als Nahrung.

Resistente Stärke entsteht durch das Abkühlen gekochter stärkehaltiger Nahrungsmittel wie:

  • Kartoffeln
  • Reis
  • bestimmte Maissorten
  • Nudeln
  • Hülsenfrüchte
  • grüne Bananen

Wegen der positiven Wirkung auf die Leberwerte – und wegen der allgemein gesunden Wirkung von Ballaststoffen –, empfehlen die Studienautoren, zu jeder Mahlzeit eine faustgroße Menge gesunder Kohlenhydrate zu sich zu nehmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • cell.com: "Resistant starch decreases intrahepatic triglycerides in patients with NAFLD via gut microbiome alterations". (Stand: September 2023; englisch)
  • gesundheit.gv.at: "Fettleber". (Stand: November 2023)
  • deximed.de: "Fettlebererkrankung, nicht-alkoholische". (Stand: August 2022)
  • aerzteblatt.de: "NAFLD: Resistente Stärke senkt in klinischer Studie Fettgehalt der Leber". (Stand: September 2023)
  • Pressemitteilung Verbraucherzentrale Bayern (Stand: Januar 2022)
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